Saisonale Qual: Clusterkopfschmerz im Herbst

04. September 2020

Echter Clusterkopfschmerz ist selten, dafür aber umso quälender – Betroffene haben stärkste Schmerzen, die sie regelrecht in die Verzweiflung treiben. Dabei ist die Häufigkeit der Attacken oft unregelmäßig über das Jahr verteilt und zeigt Spitzen im Frühjahr und Herbst. Meistens beginnen sie vorwarnungslos nachts, sogar im Schlaf.

Was ist Clusterkopfschmerz?

Clusterkopfschmerz tritt im Erwachsenenalter und öfter bei Männern auf, insgesamt betreffen sie ca. 0,8 Prozent der Bevölkerung. Zudem sind Raucher eher betroffen als Nichtraucher. Sie sind oft einseitig und lösen auf der betroffenen Seite weitere Symptome des Gesichts aus, darunter eine verstopfte oder laufende Nase, gerötete und tränende Augen, Schwellungen und Schwitzen. Oft treten die Attacken nachts auf, wobei es im Durchschnitt zu 0,5 bis 8 Attacken am Tag kommt. Betroffene lokalisieren sie hinter dem Auge oder in der gesamten Gesichtshälfte. Dazwischen können lange schmerzfreie Perioden von knapp zwei Wochen bis zu einem Jahr liegen. Diese Häufung prägte auch den Namen. Die Schmerzattacken selbst können bis zu drei Stunden dauern, gehen zumeist mit Bewegungsdrang einher und werden als unerträglich schmerzhaft beschrieben. Dieser Umstand hat der Erkrankung auch den traurigen Beinamen „Suizid-Kopfschmerz“ eingebracht. Die Auslöser sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich – Alkohol, bestimmte Lebensmittel oder helles Licht zählen hinzu –, in vielen Fällen können sie jedoch nicht gefunden werden.

Kopfschmerzzeit Herbst

Attacken von Clusterkopfschmerz treten in Intervallen auf, die auffällig häufig in den Frühling und vor allem Herbst fallen. Dieses Muster wiederholt sich bei vielen Betroffenen jährlich. Weshalb es zu den Intervallen kommt, ist nach wie vor unklar - möglicherweise spielen klimatische Faktoren wie Licht, Temperatur oder Luftdruck eine Rolle.

Behandlung von Clusterkopfschmerz

Trotz des hohen Leidensdrucks dauert es oft mehrere Jahre, bis Betroffene die korrekte Diagnose erhalten. Hilfreich hierbei ist die genaue Beobachtung der Symptome und der Umstände ihres Auftretens durch den Patienten selbst sowie der Kontakt mit einem spezialisierten Mediziner. Clusterkopfschmerz spricht unterschiedlich gut auf eine Behandlung an, wobei Betroffene eine Reihe von Möglichkeiten zur Auswahl haben. Zur Akutbehandlung werden Sauerstoffinhalationen und starke Schmerzmittel wie Triptane und Opioide in löslicher, schnell wirksamer Form eingesetzt. Zur Vorbeugung werden gelegentlich Cortison, aber auch weitere Wirkstoffe eingesetzt. Neuer sind operative Methoden, bei denen die Hirnnerven durch Elektrostimulation beeinflusst werden – noch fehlen für die Wirksamkeit jedoch ausreichend Nachweise.  

 

Referenzen

Schmerzklinik Kiel (o. J.). Was ist Clusterkopfschmerz.
Link
Dr. Thomas Meißner (2018). Clusterkopfschmerz - Plötzliche Attacken auf den Kopf im Morgengrauen.
Link
Neurologen im Netz (2014). Cluster-Kopfchmerzen häufiger im Herbst.
Link
Deutsche Mräne- und Kopfschmerzgesellschaft (o. J.). Clusterkopfschmerz.
Link
Patienten-Inrmation (2019). Cluster-Schmerz – ein seltener Grund für starken Kopfschmerz.
Link