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Was bringt eine Lichttherapie?

08. Februar 2023

Wenn die Tage kürzer sind und der Himmel oft den ganzen Tag grau bleibt, schlägt das einigen Menschen auf die Stimmung. Sie werden müde und missgelaunt oder fühlen sich traurig. Bei dieser saisonal abhängigen Depression, manchmal auch Herbst- oder Winterdepression genannt, kann der Einsatz von bestimmtem Licht zum Wohlbefinden beitragen. Auch bei anderen Krankheiten wie Migräne, Schlafstörungen oder Burn-Out kann die Lichttherapie helfen. 

Lichtdusche beeinflusst die innere Uhr

Durchgeführt wird die Lichttherapie mit einer Tageslichtlampe, die besonders helles Kunstlicht erzeugt. Hier wird auch von einer Lichtdusche gesprochen. Dieses Licht soll die innere Uhr positiv beeinflussen, die sonst mit dem Tageslicht gesteuert wird. Auch wer in Schichten arbeitet, kann den Effekt der Tageslichtlampen nutzen. Denn wenn unser Körper zu wenig Tageslicht abbekommt, verstärkt sich die Melatonin-Produktion. Dieses Hormon, das den Tag-Nacht-Rhythmus steuert und auch “Schlafhormon” genannt wird, macht nicht nur müde, sondern begünstigt auch Depressionen. Gleichzeitig wird das sogenannte Glückshormon Serotonin zusätzlich in Melatonin umgewandelt und fehlt dem Körper. 

Viel Schlaf, Müdigkeit und Heißhunger

Die Folge ist die Herbst- oder Winterdepression. Im Gegensatz zu anderen Formen der Depression ist diese abhängig von der Jahreszeit und verschwindet im Frühling wieder. Wer an dieser Depression leidet, der schläft häufig mehr und ist trotzdem müde, hat Hunger auf Speisen, die viele Kohlehydrate enthalten oder isst viel Süßes und nimmt zu. Trotz des kalten, grauen Wetters ist es wichtig, während des Tages rauszugehen und so wenigstens etwas Tageslicht abzubekommen. Wem das nicht reicht, der sollte eine Lichttherapie in Erwägung ziehen. Hier kommt eine spezielle Lampe zur Anwendung, die eine Stärke von 2.500 bis 10.000 Lux hat.  Zum Vergleich: Eine normale Lampe hat nur zwischen 300 und 800 Lux. 

Eine halbe Stunde am Morgen vor die Lampe

Am besten setzt sich die oder der Betroffene gleich morgens nach dem Aufstehen vor die Lampe. So schaltet die innere Uhr auf “Tag” und man fühlt sich gleich wacher. Der Serotoninspiegel steigt und damit auch die Glücksgefühle. Der Abstand zur Lampe sollte ca. 80 Zentimeter betragen, man muss aber nicht die ganze Zeit ins Licht schauen, sondern kann dabei auch frühstücken oder arbeiten. Meist reicht ungefähr eine halbe Stunde aus. Es dauert drei bis vier Tage, bis sich die Wirkung entfalten kann. Ungefähr eine Woche sollte die Behandlung zunächst dauern, sie kann bei Bedarf wiederholt werden. 

Absprache mit Ärztin oder Arzt in bestimmten Fällen nötig

Wer Probleme mit den Augen wie eine Netzhautablösung hat, sollte sich zunächst von der Augenärztin oder dem Augenarzt zur Lichttherapie beraten lassen. Auch bei Diabetes oder der Einnahme von Antidepressiva, Neuroleptika, bestimmter Herzmedikamente, Antibiotika oder Johanniskraut sollte die Lichttherapie vorher mit der Ärztin oder dem Arzt besprochen werden. Die Kosten für die Lichttherapie werden nicht von der Krankenkasse übernommen. 

 

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